Klasse: Agaricomycetes → Ordnung: Russulales → Familie: Russulaceae
Synonym: Lactarius deliciosus var. deterrimus







Der Fichtenreizker (Lactarius deterrimus) gehört zu den orangemilchenden Milchlingen (Lactarius). Leider fällt er im Vergleich zum Edelreizker (Lactarius deliciosus) und zum Lachsreizker (Lactarius almonicolor) geschmacklich doch recht deutlich ab. Daher wurde ihm auch der wissenschaftliche Name „deterrimus“ zugesprochen, was frei übersetzt der „Minderwertige“ bedeutet.
Vorkommen
Der Mykorrhizapilz lebt in Symbiose mit Fichten und ist in Westeuropa überall recht häufig zu finden. Die Fruchtkörper werden in der Regel von August bis Oktober ausgebildet.
Makroskopische Merkmale
Die 3 bis 10 cm breiten Hüte sind meist ungezont oder nur etwas am Rand gezont. Die Huthaut ist orangefleischrötlich bis orangebraun gefärbt und ist meist stark grünend. Der eher dünne orangefleischrötliche Stiel ist wie der Hut stark grünend, wird schnell hohl und ist meist völlig ohne Grübchen. Die nach kurzer Zeit bitterlich schmeckende Milch ist lebhaft orange und verfärbt sich nach 10 bis 30 Minuten weinrot.
Speisewert / Toxikologie
Der Fichtenreizker ist wie alle Milchlinge mit orangeroter Milch ein Speisepilz. Allerdings wird er aufgrund seines meist leicht bitteren Geschmacks und in Folge des häufigen Madenbefalls deutlich geringer geschätzt als der Edelreizker und der Lachsreizker.
Artabgrenzung
Verwechselt werden kann der Fichten-Reizker vorallem mit den anderen Reizkern, die allesamt zu den Speisepilzen zählen.
Der Edelreizker (Lactarius deliciosus) hat einen grubig gefleckten Stiel und einen gezonten Hut.
Dessen Fleisch und Milch sind jedoch völlig mild und seine Milch verfärbt sich nicht weinrot. Er ist unter Kiefern zu finden.
Der Lachsreizker (Lactarius salmonicolor) bildet ein symbiontische Beziehung mit Weißtannen. Seine Hüte sind lebhaft orangegelb (ähnlich eines Kürbisses) gefärbt und verblassen später lachsfarben. Sie sind frei von Rosatönen, nur sehr wenig grünend und zeigen eine feine enge konzentrische Zonierung. Die orangegelben Stiele sind häufig durch flache, länglich-runde Grübchen gekennzeichnet.
Der Kiefernreizker (Lactarius semisanguifluus) ist ein Kiefernbegleiter und bevorzugt kalkhaltige Böden. Er ist fleischfarben bis orange- oder braunrötlich gefärbt. Die Huthaut zeigt neben der konzentrischen Zonierung deutliche grünliche bis blaugrünliche Verfärbungen. Auch die Lamellen weisen bei Reife zunehmend grünspanartige Verfärbungen auf.