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Becherförmiger Sägeblättling - Neolentinus cyathiformis

Klasse: Agaricomycetes → Ordnung: Gloeophyllales → Familie: Gloeophyllaceae

Synonyme: Lentinus cyathiformis, Neolentinus schaefferi, Neolentinus degener, …

Der Becherförmige Sägeblättling (Neolentinus cyathiformis) wird auch als Trichterförmiger Sägeblättling bezeichnet. Unsicherheiten scheinen in der wissenschaftlichen Nomenklatur zu bestehen. Während im Index Fungorum „cyathiformis“ als aktuell gültiges Epitheton angegeben wird, wird in der Mycobank „schaefferi“ genannt.

Vorkommen

Als Saprobiont besiedelt der Becherförmige Sägeblättling abgestorbene Laubhölzer in feuchten Wäldern, Auen oder Parkanlagen. Er ist entsprechend der Literatur besonders häufig auf Pappeln, aber auch auf anderen Laubhölzern und sehr selten auf Nadelholz anzutreffen. Es handelt sich um eine wärmeliebende Art, die vor allem in Süd- und Südosteuropa verbreitet ist. In Mitteleuropa profitiert der Pilz voraussichtlich durch die Klimaveränderung. Die Fruktifizierung erfolgt im Schwerpunkt in den Monaten von Mai bis Juli.

Makroskopische Merkmale

ie stattlichen, robusten Hüte des Becherförmigen Sägeblättlings erreichen einen Durchmesser von 5 bis 20 cm. Sie sind lange gebuckelt und entwickeln sich bei Reife namensgebend zumindest leicht trichterförmig. Die Huthaut ist mit kleinen fuchsigbraunen Schüppchen auf hellerem ockerbräunlichen Grund besetzt. Der Hutrand ist lange eingerollt und später unregelmäßig flattrig. Die blassbräunlichen bis ockerlichen engstehenden Lamellen sind relativ fest und robust. Sie zeigen Gabelungen und Anastomosen (Querverbindungen) und laufen weit am Stiel herab. Die weißlichen Lamellenschneiden sind vor allem im Alter leicht gesägt, wellenförmig oder schartig. Der feste Stiel ist wie der Hut gefärbt und ebenfalls feinschuppig.

Mikroskopische Merkmale

Speisewert / Toxikologie

Der Becherförmige Sägeblättling ist für den Menschen ohne unmitttelbaren Nutzen. Am betroffenen Substrat verursacht er eine intensive Braunfäule.

Artabgrenzung

Abzugrenzen sind andere Arten der Gattungen Lentinus und Neolentinus.
Der Schuppige Sägeblättling (Neolentinus lepideus) hat in der Hutmitte grobe Schuppen auf cremeweißlichem Grund, grob gesägte Lamellen und wächst im Sommer und Herbst bevorzugt auf Lärchen.
Der Getigerte Sägeblättling (Lentinus tigrinus) ist zierlicher und dünnfleischiger, hat faserige, schwarzbraune Schüppchen auf cremeweißlichem Grund, feingesägte Lamellenschneiden und wächst von Frühling bis Herbst bevorzugt auf Weiden und seltener auf anderen Laubhölzern.
Der Harzige Sägeblättling (Neolentinus adhaerens) hat eine auffallend klebrige ocker- bis rotbraune Huthaut, gesägte Lamellenschneiden und wächst von Herbst bis in den Frühling auf Nadelhölzern.

Zu weiteren Artenportraits (klicken)

Neolentinus lepideus - Schuppiger Sägeblättling
Lentinus tigrinus - Getigerter Sägeblättling

Der Verzehr von Pilzen birgt immer das Risiko einer Pilzvergiftung. Je nach Vergiftungssyndrom kann diese schwere und irreversible Organschäden verursachen und zum Tod führen!

Sammeln Sie für die Verwendung in der Küche ausschließlich Pilze, die Sie vollkommen sicher als Speisepilze identifizieren können. Bei dem geringsten Zweifel lassen Sie den Pilz im Wald stehen oder legen Sie den/ die fraglichen Fruchtkörper einem geprüften Pilzsachverständigen vor. Vertrauen Sie keinem selbsternannten Experten. Die Pilzsachverständigen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie wurden geprüft, bilden sich regelmäßig fort und können sich ausweisen. Alle auf www.Fungiversum.de vorgestellten Pilze und die Angaben zum Speisewert enthalten keine Verzehrfreigabe. Diese kann ausschließlich nach persönlicher Begutachtung erfolgen.