Sollte trotz aller Vorsicht auch nur der Verdacht einer Pilzvergiftung bestehen oder sich sogar schon Symptone einer Vergiftung zeigen, dann leiten sie umgehend die nachfolgend durch die DGfM beschriebenen Sofortmaßnahmen ein. Wichtig ist, dass Sie nicht in Panik geraten. Durch ein planvolles und und besonnenes Vorgehen geht keine Zeit verloren!

Gyromitrin-Syndrom

Pilzgifte:

Gyromitrin ist eine giftige und wahrscheinlich karzinogene chemische Verbindung, die im menschlichen Körper zu Monomethylhydrazin umgewandelt wird.

Gyromitrin ist wasserlöslich und bereits bei Zimmertemperatur flüchtig. Bereits die bloße Präsenz der Giftpilze in einem schlecht gelüfteten Raum ist ausreichend, um eine Vergiftung über die Atemwege zu verursachen.

Die tödliche Dosis für einen erwachsenen Menschen wird auf 20-50 mg Gyromitrin je Kilogramm Körpergewicht geschätzt. Bei Kindern liegt der Schwellenwert zwischen 10 und 30 mg  je Kilogramm Körpergewicht. Hohe Konzentrationen sind vor allem in der Frühjahrs-Lorchel (Gyromitra esculenta), die früher auch als Speise-Lorchel bezeichnet wurde, und in dem kulinarisch unbedeutenden Helm-Kreisling (Cudonia circinans) enthalten.

Hinweise aus der Forschung lassen zudem vermuten, dass Gyromitrin selbst in kleinen Mengen eine kumulative krebserregende Wirkung haben kann.

Giftpilze (keine abschließende Aufzählung):

Verlauf:

Nach einer Latenzzeit von 6 bis 24 Stunden kündigt sich die Vergiftung mit heftigem Erbrechen, wässrigen und teils blutigen Durchfällen, Mattigkeit und Bauchkoliken an. 

Es folgen Symtomatiken des Nervensystems wie Benommenheit, Zittern, Motorikstörungen, Unruhe, Trübung des Bewusstseins und Koma.

Der Tod tritt oft schon nach 3 bis 4 Tagen durch multiples Organversagen, hauptsächlich von Leber, Nieren, Herz und Nervensystem, ein.