Bischofsmütze – Gyromitra infula

Die Bischofsmütze (Gyromitra infula) wird auch als Mützenlorchel bezeichnet. Ihren Namen verdankt sie ihrer häufig mützenartigen Gestalt, die durch zwei bis vier zusammengebogene Hutlappen gebildet wird, die an Zipfelmützen erinnern.

Vorkommen

Als Saprobiont ist die Bischofsmütze im Nadelwald bei Fichten und Kiefern zu finden. Sie wächst gerne zwischen gefallenen Stämmen auf morschen Stümpfen, auf Holzlagerplätzen und auch auf Brandstellen. Sie fruktifiziert in den Monaten von September bis November.

Makroskopische Merkmale

Die 3 bis 8 cm breiten Hüte sind durch ihre unregelmäßig zipfelmützenartige Gestalt gut gekennzeichnet. Durch zusammengebogene Hutlappen werden 2 bis 4 mützenartige Spitzen gebildet. Die Oberfläche ist zimt- bis kastanienbraun, oft wellig gerunzelt, geadert oder nur grubig. Die dünnfleischigen, umgeschlagenen Lappen sind mehr oder weniger mit dem Stiel verwachsen. Der Stiel st grauweißlich bis fleischfarben, anfangs mit einer markigen Masse gefüllt und später hohl. Das Fruchtfleisch ist wachsartig, dünn und zerbrechlich. Geruch und Geschmack sind unauffällig und angenehm.

Speisewert / Toxikologie

Der Speisewert wird ähnlich wie bei der Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) sehr unterschiedlich beurteilt. Gerade in älteren Pilzbüchern wird er als essbar und sehr wohlschmeckend bezeichnet. Unzweifelhaft enthält die Bischofsmütze jedoch das giftige und wahrscheinlich karzinogene Gyromitrin und kann das Gyromitrin-Syndrom auslösen.

Artabgrenzung

Ähnlich ist die Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta), die jedoch einen hirnartig gewundenen Hut besitzt und die im Frühling von März bis Mai fruktifiziert.

Auch einige Lorchelarten der Gattung Helvella können der Bischofsmütze ähneln und sollten bei der Bestimmung abgegrenzt werden

Zu weiteren Artenportraits (klicken)

Gyromitra esculenta - Frühjahrslorchel
Helvella albella - Braune Sattlellorchel

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