Sollte trotz aller Vorsicht auch nur der Verdacht einer Pilzvergiftung bestehen oder sich sogar schon Symptone einer Vergiftung zeigen, dann leiten sie umgehend die nachfolgend durch die DGfM beschriebenen Sofortmaßnahmen ein. Wichtig ist, dass Sie nicht in Panik geraten. Durch ein planvolles und und besonnenes Vorgehen geht keine Zeit verloren!
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Pantherina-Syndrom
Pilzgifte:
Das Pantherina-Syndrom wird häufig auch als Fliegenpilz-Syndrom bezeichnet. Aber um eines vorwegzunehmen es handelt es sich bei diesem Syndrom nicht um eine Muscarinvergiftung, wie der wissenschaftliche Name des Fliegenpilzes „Amanita muscaria“ vermuten lassen könnte. Muscarin wurde zwar erstmals im Fliegenpilz (Amanita muscaria) nachgewiesen und auch nach diesem benannt, jedoch gelangte man später zu der Erkenntnis, dass es dort nur in Spuren vorkommt und nicht für die Giftwirkung des Fliegenpilzes verantwortlich ist.
Für die Giftwirkung sind als Toxine Ibotensäure und Muscimol ursächlich. Dazu kommen vermutlich weitere, bisher nicht entdeckte Stoffe.
Giftpilze (keine abschließende Aufzählung):
- Fliegenpilz - Amanita muscaria
- Königs-Fliegenpilz - Amanita regalis
- Pantherpilz - Amanita pantherina
- Narzissengelber Wulstling - Amanita gemmata
Verlauf:
Nach einer kurzen Latenzzeit von 15 Minuten bis 2 Stunden, manchmal auch nach 4 Stunden, setzen die Symptome ähnlich eines Alkoholrauschs ein. Erste Anzeichen der Vergiftung sind Schwindel, Gehstörungen und Müdigkeit oder Erregung bei fakultativem Erbrechen. Die Symptomatik geht über in ein Koma oder Bewegungsdrang, Wutausbrüchen, optischen und akustischen Halluzinationen mit einer Verzerrung von Raum-, Zeit und Persönlichkeitsgefühl (Depersonalisation). In der Regel werden die Symptome von einer Weitstellung der Pupillen (Mydriasis), einem erhöhten Blutdruck und einem beschleunigten Puls begleitet. Selten sind kühle Haut, langsamer Puls und niedriger Blutdruck festzustellen.
Leichtere Vergiftungen verebben in der Regel nach 10 bis 15 Stunden. Die Patienten erwachen dann meist nach einem tiefen Schlaf und ohne genaue Erinnerung an das Geschehene. Bei schweren Vergiftungen kann es auch zu Todesfällen durch Schock oder Atemstillstand nach einem tiefen Koma kommen. Auch kann es durch den Rauschzustand zu Situationen erheblicher Selbstgefährdung kommen.