Sollte trotz aller Vorsicht auch nur der Verdacht einer Pilzvergiftung bestehen oder sich sogar schon Symptone einer Vergiftung zeigen, dann leiten sie umgehend die nachfolgend durch die DGfM beschriebenen Sofortmaßnahmen ein. Wichtig ist, dass Sie nicht in Panik geraten. Durch ein planvolles und und besonnenes Vorgehen geht keine Zeit verloren!

Phalloides-Syndrom

Pilzgifte:

Der Hauptwirkstoff des Phalloides-Syndroms ist das  α-Amanitin. Daneben sind noch stark toxisch die β- und γ-Amanitine.

Die in Knollenblätterpilzen zusätzlich enthaltenen Phallotoxine und Virotoxine spielen für die Schwere der Vergiftung keine Rolle, da sie zumindest teilweise bereits im Verdauungstrakt abgebaut werden.

Die tödliche Dosis für einen erwachsenen Mensch wird auf 0,1 mg α-Amanitin geschätzt. Diese Menge ist je nach Toxingehalt in 5-50 g Frischpilze enthalten.

Giftpilze (keine abschließende Aufzählung):

Verlauf:

Die Latenzphase ist mit 6 bis 12 Stunden verhältnismäßig lang. Sehr leichte Vergiftungen manifestieren sich nicht selten erst nach 24 Stunden und zeigen eine abgeschwächte Symptomatik.

Ihr folgt die Gastrointestinale Phase mit simultanen und fulminanten Erbrechen und Durchfällen.

Nach etwa 24 Stunden klingen die Beschwerden in der Übergangsphase ab. Die Patienten haben den Eindruck, das Schlimmste überstanden zu haben. Doch dies ist ein gefährlicher Trugschluss, denn in dieser Phase manifestiert sich meistens bereits der Leberschaden.

Die Hepatische Phase wird eingeleitet von einer Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten. Eine Lebertransplantation ist nun die letzte Chance. Schwere Vergiftungen sind von zahlreichen Komplikationen begleitet, die innerhalb von 4 bis 16 Tagen mit dem Tod durch ein Leberkoma, Folgekrankheiten oder ein Multiorganversagen enden.