Der Orangeseitling (Phyllotopsis nidulans) ist mit seiner leuchtend orangegelben Farbe im Winterwald schon von weitem zu erspähen.
Vorkommen
Der Saprobiont besiedelt bevorzugt Stümpfe und Stämme von Fichten und ist auf Kiefern, Tannen und Buchen angeblich eher seltener zu finden. Nichtsdestotrotz finden wir ihn im Rhein-Main-Gebiet sehr gerne auch auf Kiefernstümpfen. Die Fruktifizierung erfolgt vom Spätherbst bis in den Frühling, wobei der Schwerpunkt eindeutig in den Wintermonaten liegt.
Makroskopische Merkmale
Die stiellosen, muschelförmigen Fruchtkörper sind seitlich am Substrat angewachsen und erreichen einen Durchmesser zwischen 4 und 10 cm. Die leuchtend orangegelbe Oberfläche ist striegelig filzig und verblasst bei Trockenheit und im Alter weißlich. Der Hutrand ist lange eingerollt. Die etwas gedrängt stehenden Lamellen sind wie der Hut gefärbt und bis zur Anwuchsstelle herablaufend. Es sind zahlreiche Zwischenlamellen zu erkennen und Gabelungen fehlen. Die Sporenpulverfarbe ist fleischrosa.
Das Trama ist dünnfleischig und zäh. Der Geruch ist bei frischen Fruchtkörpern angenehm süßlich fruchtig. Eingetrocknete und ältere Fruchtkörper sollen nach faulem Kohl riechen. Der Geschmack ist unangenehm muffig, jedoch nicht streng.
Speisewert / Toxikologie
Der Orangeseitling ist für den Menschen ohne unmittelbaren Nutzen.
Artabgrenzung
Mit seinem Habitus und seiner intensiven Färbung ist der Orangeseitling im Winterwald eigentlich kaum zu verwechseln.