Der Safrangelbe Weichporling (Aurantioporus croceus) ist ein extrem intensiver und leuchtender Farbklecks in unserem Fungiversum, der dem Mykologen bereits von weitem ins Auge fällt. Nur leider ist er sehr selten und wird auf der Roten Liste in Kategorie „R – extrem selten“ geführt.
Vorkommen
Als Saprobiont besiedelt der Safrangelbe Weichporling Laubhölzer und ist meist auf mächtigen Stämmen von Eichen, Kastanien und selten Buchen zu finden. Er fruktifiziert meist in den Sommermonaten und kann auch Trocken- und Hitzeperioden gut überdauern, indem er das ergiebige Wasserreservoire der mächtigen Stämme, die ihm als Substrat dienen, nutzt.
Makroskopische Merkmale
Die einjährigen meist konsolenförmig wachsenden Fruchtkörper werden mit einem Durchmesser von 5 bis 20 cm und einer Dicke von bis zu 6 cm relativ groß. Die feinfilzige bis behaarte Huthaut ist intensiv leuchtend safrangelb bis orange gefärbt. Im Alter und beim Austrocknen verfärbt sich der Pilz schnell rotbräunlich bis schwärzlich und schrumpelt ein. Die feinen Röhren erreichen eine Länge von bis zu 15 mm und die Poren sind bei zunehmender Streckung etwas unregelmäßig eckig. Fruchtfleisch, Röhren und Poren sind wie der Hut oder etwas heller gefärbt.
Kaliumhydroxid (KOH) erzeugt auf der Oberfläche und im Fruchtfleisch eine intensive violettrote Farbreaktion.
Speisewert / Toxikologie
Für den Menschen ist der Safrangelbe Weichporling ohne unmittelbaren Nutzen.
Verwechslungsmöglichkeiten
Der häufigere Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus nidulans) wächst ebenfalls vorwiegend auf Eichenholz, aber
auch auf anderen Laubhölzern und selten auf Nadelholz. Er ist durch die zimtbraune Farbe der Fruchtkörper leicht
zu unterscheiden.
Die Zinnoberrote Tramete (Pycnoporus cinnabarinus) besiedelt bevorzugt Rotbuchen und ist mit einem Hutdurchmesser von 3 bis 10 cm deutlich zierlicher, von orangeroter bis zinnoberroter Farbe und hat eine korkartig-zähe Konsistenz. Mit Kaliumhydroxid (KOH) verfärbt sich das Fruchtfleisch der Zinnoberroten Tramete schwärzlich.
Der Leuchtende Weichporling (Pycnoporellus fulgens) besiedelt bevorzugt Weißtannen und ist mit 3 bis 12 cm ebenfalls deutlich kleiner. Mit Kaliumhydroxid (KOH) verfärbt sich das Fruchtfleisch des Leuchtenden Weichporlings weinrot.