Kaiserling – Amanita caesarea

Den Kaiserling (Amanita caesarea) habe ich bislang nur in der Frankfurter Kleinmarkthalle und noch nicht in der freien Natur gefunden. Allerdings gibt es auch bei uns in Hessen einige wenige bekannte Fundstellen für den äußerst schmackhaften Speisepilz, der auch als Orangegelber Wulstling oder Kaiserpilz bezeichnet wird.

Vorkommen

Als Mykorrhizapilz ist der Kaiserling vorwiegend in Laubwäldern zu finden, wo er bevorzugt mit Eichen und Esskastanien, aber auch mit Buchen und Kiefern in Symbiose lebt. Der wärmeliebende Kaiserling ist fast ausschließlich in Südeuropa verbreitet. In Mitteleuropa ist er nördlich der Alpen nur sehr selten in wärmebegünstigten Gebieten zu finden. In Deutschland sind Fundstellen in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen bekannt. Die Fruktifizierung erfolgt in den Monaten von Juli bis November.

Makroskopische Merkmale

Die goldgelben bis roten Hüte erreichen einen Durchmesser von 8 bis 15 cm. Der etwas ausbleichende Hutrand ist bald kurz gerieft. Der Pilz wächst in einem Velum universale, das auf der meist völlig kahlen Huthaut manchmal flächige Reste der Gesamthülle hinterlässt. Die freien Lamellen sind blassgelb bis goldgelb gefärbt, das Sporenpulver ist weiß.

Der zitronen- bis goldgelbe Stiel ist mit einer dauerhaften, goldgelben, oberseits gerieften Manschette beringt. Die wulstige Basis ist mit einer weißlichen bis grauweißlichen dickhäutigen und sackartigen Volva bescheidet.

Das in der Knolle weißliche und sonst gelbliche Fleisch schmeckt nussartig mild und riecht angenehm.

Speisewert / Toxikologie

Der Kaiserling zählt zu den besten Speisepilzen und wird als solcher bereits seit der Antike sehr geschätzt.

In Deutschland wird der Kaiserling auf der Roten Liste „Gefährdung unbekannten Ausmaßes“ geführt und ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz in Verbindung mit der Artenschutzverordnung streng geschützt. Von einer Entnahme aus der Natur sollte daher unbedingt abgesehen weden.

Abgrenzung

Sicher abzugrenzen ist der giftige Fliegenpilz (Amanita muscaria), insbesondere dann, wenn die auf dem Fliegenpilz fein verteilten Velumflöckchen durch Regen abgewaschen wurden. Der Fliegenpilz hat im Gegensatz zum Kaiserling weiße Lamellen, einen weißen Stiel und einen weißen Ring. Die Knolle des Fliegenpilzes ist nicht bescheidet, sondern mit feinen Warzenkränzen besetzt.

Zu weiteren Artenportraits (klicken)

Amanita muscaria - Fliegenpilz

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