Aktuell findet man unseren Pilz der Woche nahezu überall in den Wäldern. Judasohren (Auricularia auricula-judae) bieten dem fleißigen Sammler auch in den frostigen Monaten eine Möglichkeit, sein Körbchen mit Speisepilzen zu füllen. Das Judasohr wird auch als Holunderschwamm, Ohrlappenpilz oder Wolkenohrenpilz bezeichnet.
Vorkommen
Das Judasohr (Auricularia auricula-judae) ist ein Schwächeparasit und Saprophyt, der die Weißfäule auslöst. Es ist ganzjährig zu finden und da die Fruchtkörper frostresistent sind, kann man sie auch im tiefgefrorenen Zustand sammeln. Er wächst an zahlreichen Laubholzbäumen, wie zum Beispiel Birken, Ulmen, Ahorn und nur sehr selten an Nadelholzbäumen. Eindeutig präferiert das judasohr jedoch Holunder!
Makroskopische Merkmale
Das Judasohr gehört zu den Gallertpilzen. Seine 3 bis 10 cm breiten Fruchtkörper sind ohrmuschelförmig und von einer gelatinösen knorpeligen mitunder auch zähen Konsistenz. Die Oberfläche ist fleisch- bis rotbräunlich und sehr feinfilzig. Die Unterseite ist stets heller. Die Fruchtkörper sind mehr oder weniger intensiv von „Adern“ durchzogen und schmal am Substrat angewachsen. Das Sporenpulver ist weiß.
Speisewert
Die Pilze werden vor allem in der asiatischen Küche sehr geschätzt.
Unter dem Namen „China Morchel“ findet man sie als Ergänzung zum Gemüse
in vielen Gerichten. Sie eignen sich auch sehr gut für Suppen.
Auch in der traditionellen chinesischen Medizin finden sie Verwendung. Man sagt ihnen nach, eine entzündungshemmende Wirkung zu haben, ebenso sollen sie bei Kreislaufproblemen helfen.
Verwechslungsgefahr
Eine geringe Verwechslungsgefahr besteht mit dem Gezonten Ohrlappenpilz (Auricularia mesenterica), der eine gezonte und struppig-filzige Oberfläche und eine dunklere Unterseite aufweißt.