Gemeiner Samtfußrübling – Flammulina velutipes

In Japan ist der Gemeine Samtfußrübling (Flammulina velutipes) ein echter Star unter den Pilzen. Dort ist er als Enokitake oder kurz Enoki bekannt und nach dem Shiitake der meist konsumierte Speisepilz. Jährlich werden etwa 100.000 Tonnen Enoki produziert. Da die frostresistenten Fruchtkörper in Deutschland im kühlen Winterhalbjahr wachsen, wird er hier auch Winterpilz genannt.

Vorkommen

Der Gemeine Samtfußrübling (Flammulina velutipes) ist ein Saprophyt und Schwächeparasit, der seine Fruchtkörper meist büschelig in der Zeit von Oktober bis März ausbildet. Zu finden ist er an Stämmen, Stümpfen und Ästen von Laubholz. Er bevorzugt Weide, Pappel, Esche und Holunder.

Makroskopische Merkmale

Die Fruchtkörper des Gemeinen Samtfußrüblings erscheinen im typischen Rüblingshabitus und erreichen eine Größe von 2 bis 10 cm. Sie sind auffällig honiggelb bis rotorange, dünnfleischig und schmierig. Die Lamellen sind cremfarben bis blassgelb. Das Sporenpulver ist weiß.

Das markanteste Merkmal ist der faserige, zähe, im Alter hohlwerdende Stiel. Er ist von der Basis mehr oder weniger braunsamtig überzogen und geht über in eine gelbliche Stielspitze.

Speisewert

Der Gemeine Samtfußrübling ist ein hervorragender Speisepilz, der vorallem in Japan auch kultiviert wird. In der Küche sollten nur die Hüte verwendet werden, da die Stiele sehr zäh sind.

Er zählt auch zu den Heilpilzen und wird zur Behandlung von Lebererkrankungen, von Bluthochdruck, bei Magenschleimhautentzündungen und zur Vorbeugung von Thrombosen eingesetzt. Er wirkt zudem antiviral und immunstimulierend und soll sogar eine Antitumorwirkung haben.

Verwechslungsgefahr

Von unkundigen Sammlern kann der Gemeine Samtfußrübling mit dem essbaren Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabulis) oder dem tödlich giftigen Gift-Häubling (Galerina marginata) verwechselt werden. Durch den braunsamtigen und ringlosen Stiel ist der Samtfußrübling jedoch sicher zu erkennen.