Klasse: Agaricomycetes → Ordnung: Agaricales → Familie: Hygrophoraceae
Der Orangeschneckling (Hygrophorus pudorinus) wird wegen seines unangenehmen Geschmacks auch als Terpentinschneckling oder nach seinem Mykorrhizapartner als Weißtannenschneckling bezeichnet. Der wissenschaftliche Name leitet sich von dem lateinischen Wort „pudor“ ab und bedeutet übersetzt „Scham“ – eine Anspielung auf die Schamesröte der Huthaut.
Vorkommen
Der Mykorrhizapilz lebt in Symbiose mit Weißtannen und bevorzugt kalkhaltige Böden ab Mittelgebirgslagen. In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz ist er häufig, sonst nur zerstreut zu finden. Die Fruktifizierung erfolgt in den Monaten von August bis Oktober.
Makroskopische Merkmale
Die Hüte des Orangeschnecklings erreichen einen stattlichen Durchmesser von 4 bis 15 cm manchmal bis zu 20 cm und sind jung halbkugelförmig und verflachen sehr bald. Die mäßig schleimige und bald abtrocknende Huthaut ist blass orange, bis gelb- oder rosaorange gefärbt. Der Hutrand ist lange eingerollt und oft leicht gekerbt. Die gattungstypisch dicklichen und entfernt stehenden Lamellen sind weißlich bis zart lachsfarben und gerade am Stiel angewachsen bis leicht herablaufend. Die mächtigen, zylindrischen Stiele erreichen einen Durchmesser von bis zu 3 cm und sind an der Spitze leicht beflockt. Der Geruch ist süßlich terpentinartig und erinnert mitunter an den Grünen Knollenblätterpilz. Der Geschmack ist bitter und harzig-terpentinartig.
Speisewert / Toxikologie
Auch wenn der Terpentingeschmack durch das Abkochen mit Salzwasser schwinden soll, ist der Orangeschneckling kein Speisepilz.
Artabgrenzung
Sehr ähnlich ist dem Orangeschneckling der Isabellrötliche Schneckling (Hygrophorus poetarum), der jedoch im Laubwald unter Rotbuchen auf kalkhaltigen Untergründen anzutreffen ist und angenehm mild im Geschmack ist.
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