Birken-Porling – Piptoporus betulinus

Der Birken-Porling (Piptoporus betulinus) ist einer der bedeutensten Heilpilze. Er ist ein Beispiel dafür, dass Menschen seit jeher von der heilenden Wirkung von Pilzen wussten und sich diese zunutze machten. Bereits die Gletschermumie Ötzi führte diesen Pilz vor etwa 5.300 Jahren mit sich.

Vorkommen

Der Birken-Porling ist ein häufiger Pilz, der parasitisch und saprobiontisch lebt und ausschließlich Birken befällt. Er bildet seine einjährigen Fruchtkörper in der Zeit von Juli bis November an lebenden, abgestorbenen und bereits umgestürzten Birken. Nach der Wachstumsphase verbleiben die Fruchtkörper am Substrat, so dass diese ganzjährig zu finden sind.

Makroskopische Merkmale

Die Fruchtkörper des Birken-Porlings wachsen zunächst weißlich und knollenförmig aus der Birkenrinde und bilden dann nierenförmige, zwischen 10 und 30 cm breite Hüte aus, die verschmälert am Substrat angewachsen sind.

Die Oberseite ist kissenförmig gewölbt und färbt sich grauweißlich bis braun. Nicht selten reißt die glatte Huthaut feldrig auf. Die Röhrenschicht ist weiß und zeigt sehr feine runde Poren.

Das weiße Fruchtfleisch ist jung saftig und weich. Im Alter wird es zunehmend zäh und korkig. Der Geruch ist unbedeutend. Der Geschmack ist leicht säuerlich und später zunehmend bitter.

Das Sporenpulver ist weiß.


Bedeutung

Der Ötzi, eine etwa 5.300 Jahre alte Gletschermumie aus der ausgehenden Jungsteinzeit oder der Kupferzeit, der 1991 beim 3.208 m hohen Tisenjoch in den Ötztaler Alpen gefunden wurde, führte zwei Pilze mit sich: Einen Zunderschwamm (Fomes fomentarius) und einen Birken-Porling (Piptoporus betulinus). Es ist nicht sicher, ob Ötzi den Zunderschwamm zum Entfachen von Feuer oder wegen dessen antibiotischer Wirkung mit sich trug. Die entzündungshemmende Wirkung des Birken-Porlings ist jedoch zweifelsfrei erwiesen. Der in dünne Streifen geschnittene Fruchtkörper wurde früher als Bandage zur Wundheilung verwendet. Heute wird er bevorzugt als Tee oder als Tinktur zum Beispiel bei Magenbeschwerden verabreicht.

Der Birken-Porling lindert alle Arten von Magen- und Darmbeschwerden. Er hilft gegen Darmparasiten und wirkt antibiotisch und entzündungshemmend.

Verwechslungsgefahr

Dem Birken-Porling ähnlich ist der Eichen-Zungenporling (Piptoporus quercinus), der jedoch sehr selten und an die Eiche gebunden ist.

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