Samtiger Schichtpilz – Stereum subtomentosum

Klasse: Agaricomycetes → Ordnung: Russulales → Familie: Stereaceae

Synonym: Stereum ochroleucum

Der Samtige Schichtpilz (Stereum subtomentosum) ist ein auffallend schöner Schichtpilz. Seine großen ockergelben bis rotbräunlichen Hüte sind von weitem zu sehen.

Vorkommen

Der Saprobiont ist in Deutschland weit verbreitet und regional häufig zu finden. Der Samtige Schichtpilz besiedelt meist Laubhölzer. Sehr gerne ist er in luft- und bodenfeuchten Au- und Laub(misch)wäldern in Wassernähe zu finden. Als Substrat bevorzugt er Erle, Esche und Weide aber auch Buche und Eiche und nur sehr selten Nadelhölzer. Die Fruchtkörper werden ganzjährig ausgebildet.

Makroskopische Merkmale

Die farblich und gestaltlich variablen Fruchtkörper des Samtigen Schichtpilzes erreichen meist einen Durchmesser von 4 bis 6 cm, selten werden sie auch größer und stehen meist bis zu 5 cm vom Substrat ab. Die Hüte erscheinen oft in großen Gruppen in mehreren Reihen oder dachziegelartig übereinander. Sie sind meist nicht miteinander verwachsen und sind dann oft mit einer Art kurzem Stiel am Substrat angesetzt. Sie sind auffallend dünnfleischig und biegsam. Das Farbspektrum reicht von ockergelb bis lebhaft rotbraun und zeigt oft eine weißgelbliche Zuwachskante. Im Alter verblassen sie gräulich. Die Behaarung ist nicht zottig wie beim Striegeligen Schichtpilz (Stereum hirsutum) sondern sehr viel feiner, gleichmäßig samtig. Die Unterseite mit dem Hymenium ist eine glatte Schicht und hellocker oder ockergräulich gefärbt. Das Hymenium frischer Fruchtkörper verfärbt sich beim Reiben mit dem feuchten Finger gelb.

Speisewert / Toxikologie

Für den Menschen ist der Samtige Schichtpilz ohne unmittelbaren Nutzen.

Artabgrenzung

Sehr ähnlich ist dem Samtigen Schichtpilz der wärmeliebende Braunsamtige Schichtpilz (Stereum insignitum), der sich in der Rhein-Main-Ebene stark ausbreitet. Der Braunsamtige oder auch als Prächtiger bezeichnete Schichtpilz ist im Mittel ein wenig größer, etwas intensiver und bunter gezont, bildet gern fächer- bis trichterförmige Fruchtkörper, ist in der Farbe etwas blasser tonfarbener (weniger Rottöne) und die Unterseite gilbt bei Reibung nicht oder nur marginal. Sicher kann er mikroskopisch durch das  Vorhandensein von Pseudoacanthophysen (Zellen im Hymenium mit drei bis fünf kleinen Auswüchsen) bestimmt werden.

Der Striegelige Schichtpilz (Stereum hirsutum) ist etwas dickfleischiger und besitzt auf der Hutoberseite eine intensivere zottige Behaarung.

Zu weiteren Artenportraits (klicken)

Stereum insignitum - Prächtiger Schichtpilz
Stereum hirsutum - Striegeliger Schichtpilz
Porostereum spadiceum - Rußbrauner Schichtpilz
Hymenochaete rubiginosa - Umberbraune Borstenscheibe

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