Wiesenchampignon – Agaricus campestris

Klasse: Agaricomycetes → Ordnung: Agaricales → Familie: Agariaceae

Synonyme: Psalliota campestris, Agaricus edulis, Pratella campestris, Pluteus campestris, …

Der Wiesenchampignon (Agaricus campestris) wurde 2018 zum Pilz des Jahres gekürt.

Vorkommen

Der Wiesenchampignon ist ein häufiger und weit verbreiteter Champignon. Er ist auf Wiesen, Weiden, Äckern, in Gärten und Parkanlagen zu finden. Die Fruktifizierung erfolgt in den Monaten von Mai bis Oktober.

Makroskopische Merkmale

Die Hüte erreichen einen Durchmesser von 4 bis 10 cm. Die seidige Huthaut ist faserig bis feinschuppig und grundsätzlich weiß gefärbt. Manchmal wird diese auch bräunlich oder ist schwach gilbend. Oft ist die gut abziehbare Huthaut am Hutrand überstehend. Die freistehenden Lamellen sind jung lebhaft rosa und verfärben sich bei Sporenreife dunkelbraun. Der schlanke, weißliche Stiel ist mit einem vergänglichen Ring besetzt. Die Ringunterseite und der Stiel unterhalb des Rings sind oft flockig schuppig. Das weiße Fruchtfleisch ist am Anschnitt allenfalls schwach rötlich anlaufend. Geruch und Geschmack sind angenehm pilzig und mild.

Speisewert / Toxikologie

Beim Wiesenchampignon handelt es sich um einen sehr guten und ergiebigen Speisepilz.

Beim sicheren Erkennen von Champignons kann zum Beurteilen der Verzehrfähigkeit die Champignonsregel angewandt werden:

  • Riechen Champignons nach Anis, sind sie essbar.
  • Riechen Champignons angenehm pilzig und haben keine Gelbfärbung an der Stielbasis, sind sie essbar.
  • Verfärben sich Champignons im Anschnitt rötlich und haben einen angenehm pilz-, anis- oder bittermandelartigen Geruch, sind sie essbar.
  • Verfärben sich Champignons gelb (insbesondere an der Stielbasis) und ist kein Anisgeruch wahrnehmbar, sind sie immer giftverdächtig.
  • Riechen Champignons nach Karbol (Phenol/Medizinschrank, Desinfektionsmittel, Heftpflaster oder Tinte), Fisch oder unangenehm, sind immer giftige oder ungenießbare Arten anzunehmen.

Artabgrenzung

Der Wiesenchampignon kann grundsätzlich mit anderen Champignons der Sektion Agaricus verwechselt werden.

Der magendarmgiftige Karbolchampignon (Agaricus xanthoderma) verfärbt sich beim Anschnitt und Reiben an der Stielbasis chromgelb, riecht nach Karbol (Desinfektionsmittel, Tinte, Heftpflasterrücken, …) und schmeckt widerlich.

Zu weiteren Artenportraits (klicken)

Agaricus xanthoderma - Karbolchampignon
Agaricus xanthoderma var. lepiotoides - Schirmlingsartiger Karbolchampignon
Agaricus arvensis - Schafchampignon
Agaricus augustus - Riesenchampignon

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