Der Graue Tintling (Coprinus atramentarius) wird auch als Falten-Tintling oder Knoten-Tintling bezeichnet. Alle drei Namen sind treffend, bezeichnen sie doch wesentliche visuelle Merkmale der Tintlingsart.
Vorkommen
Der Saprophyt ist einer der häufigsten Tintlinge. Er ist in Laub- und Mischwäldern, in Parkanlagen, in Gärten, auf Wiesen und an Wegrändern zu finden und wächst meist auf vergrabenem Holz. Die Fruktifizierung erfolgt von Mai bis November.
Makroskopische Merkmale
Die Hüte des Grauen Tintlings erreichen ausgebreitet einen Durchmesser von 4 bis 8 cm. Sie sind aschgrau, graubräunlich oder selten beigebräunlich gefärbt. Die deutlich längsfaltige Huthaut ist kahl und nur selten am Scheitel feinschuppig und bräunlich. Die Lamellen sind sehr gedrängt stehend und am Stiel angeheftet. Jung sind sie grau, schwärzen allmählich und verlaufen schließlich tintenartig. Der weiße Stiel wird bald hohl und zerbrechlich. In der unteren Hälfte ist er knotenartig verdickt und unterhalb der Verdickung ist der Stiel oft etwas schuppig. Das dünne, weiche und weiß gefärbte Trama ist im Geruch unauffällig und im Geschmack angenehm mild.
Speisewert / Toxikologie
In Verbindung mit dem Konsum von Alkohol vier Tage vor oder nach dem Verzehr des Pilzes tritt das Coprinus-Syndrom ein. Der Wirkstoff Coprin verhindert den Abbau von Alkohol auf der Stufe Acetaldehyds. Das Coprinus-Syndrom ist daher keine Coprin-, sondern eigentlich eine Acetaldehydvergiftung.
Verwechslungsmöglichkeiten
Verwechslungsmöglichkeiten bestehen insbesondere mit den anderen großen Tintlingsarten (Coprinus). Insbesondere Sammler des beliebten Schopf-Tintlings (Coprinus Comatus) sollten den Falten-Tintling sicher abgrenzen. Die Hüte des Schopftintlings erreichen eine Höhe von 5 bis 12 cm. Sie sind jung reinweiß, walzenförmig und mit sparrig abstehenden Schuppen besetzt.
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