Abgestutzter Drüsling – Exidia truncata

Der Abgestutzte Drüsling (Exidia truncata)  wird auch als Stoppeliger oder Becherförmiger Drüsling bezeichnet und gehört wie das als Speisepilz beliebte Judasohr (Auricularia auricula-judae) zu den Gallertpilzen. Im Gegensatz zu dem Judasohr ist er allerdings ungenießbar.

Vorkommen

Der Abgestutzte Drüsling bildet seine Fruchtkörper ganzjährig aus, ist in Europa weit verbreitet und in den Laubwäldern des Rhein-Main-Gebiets häufig anzutreffen. Als Saprobiont bevorzugt er als Substrat eindeutig die Eiche. Manchmal ist er auch an Rotbuche und selten an anderen toten Laubhölzern zu finden.

Makroskopische Merkmale

Die gallertartigen schwärzlichen Fruchtkörper des Abgestutzten Drüslings erreichen einen Durchmesser von in der Regel bis zu 4 und selten bis zu 8 cm und stehen allein bis gesellig in dicht gedrängten Gruppen. Sie sind verjüngt am Substrat angewachsen. Oben abgestutzt und mit freien Rändern werden sie oft als kreiselförmig beschrieben. Die stumpfe Oberseite ist im Gegensatz zur mattglänzenden Unterseite lediglich mit wenigen körnig-warzigen Drüsen besetzt, wegen denen der Pilz auch als Stoppeliger Drüsling bezeichnet wird.

Frische durchfeuchtete Fruchtkörper stehen deutlich vom Substrat ab. Eingetrocknete Fruchtkörper sind in einer 3 bis 4 mm dicken Schicht am Substrat aufliegend und können bei entsprechender Witterung wieder aufleben. Das Sporenpulver ist weiß.

Bedeutung

Der Abgestutzte Drüsling ist für den Menschen ohne unmittelbaren Nutzen. Als Zersetzer in der späten Optimal- bis in die frühe Finalphase verursacht er eine Weißfäule und ist damit für den Ligninabbau verantwortlich.

Verwechslungsgefahr

Verwechselt werden kann der Abgestutzte Drüsling mit anderen dunklen Gallertpilzen wie dem Warzigen Drüsling (Exidia plana), dem Kandisbraunen Drüsling (Exidia saccharina) oder dem Schmutzbecherling (Bulgaria inquinans). Der Warzige Drüsling ist kleiner im Durchmesser, breit am Substrat und hat eine sehr schmal meist kaum sichtbare Unterseite. Der Kandisbraune Drüsling bildet gelb- bis rotbräunliche lappig gewundene Fruchtkörper. Der Schmutzbecherling hat eine gummiartig zähe Konsistenz und schwarzes Sporenpulver.