Der Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus nidulans) zählt zu den giftigen Pilzen. Die enthaltene Polyporsäure verursacht zentralnervöse Störungen, Sehstörungen und Erbrechen.
Vorkommen
Als Saprobiont besiedelt der Zimtfarbene Weichporling Laubhölzer und ist meist auf schmäleren Stämmen und Ästen von Eichen und Birken sowie seltener unter anderem an Erlen, Haseln, Hainbuchen, Rotbuchen, Apfelbäumen und Ebereschen und nur sehr selten an Nadelhölzern zu finden. Die Fruktifizierung erfolgt in der Regel in den Monaten von Juli bis Januar.
Makroskopische Merkmale
Die einjährigen konsolenförmigen teilweise auch krustenförmigen Fruchtkörper erreichen einen Durchmesser von 2 bis 15 cm und zeigen eine relativ dicke Anwuchsstelle am Substrat. Der Hutrand ist stumpf und nicht eingerollt. Die jung fein flaumige bis raue und bald verkahlende Hutoberfläche ist ungezont, meist höckrig-grubig, lehm- bis zimtbräunlich gefärbt und oft mit verschwommenen rot- bis zimtbräunlichen Flecken bedeckt. Die feinen Röhren sind bis zu 10 mm lang und rostbräunlich gefärbt. Die jung rundlichen Poren sind gräulich bis rostbraun und bei zunehmender Streckung werden diese etwas unregelmäßig eckig. Die Sporenpulverfarbe ist weiß.
Das weichliche korkigwerdende Fruchtfleisch ist wie der Hut gefärbt. Geruch und Geschmack sind neutral.
Kaliumhydroxid (KOH) erzeugt auf der Oberfläche und im Fruchtfleisch rasch eine rosalila und schließlich durch die Reaktion mit der Polyporsäure eine intensive violette Farbreaktion.
Chemische Reaktion
Speisewert / Toxikologie
Der Zimtfarbene Weichporling ist giftig. Die in den Fruchtkörpern enthaltene Polyporsäure führt nach einer Latenzzeit von 12 Stunden zu zentralnervösen Störungen, Sehstörungen und Erbrechen. Ein markantes Symptom nach dem Verzehr ist das Ausscheiden von violett gefärbtem Urin.
Verwechslungsmöglichkeiten
Der extrem seltene Safrangelbe Weichporling (Auratioporus croceus) wächst vorwiegend auf mächtigen Eichen und Kastanienstämmen. Er ist durch die intensive safrangelbe bis orangene Färbung und die Größe der Fruchtkörper leicht zu unterscheiden.
Die Zinnoberrote Tramete (Pycnoporus cinnabarinus) besiedelt bevorzugt Rotbuchen ist mit einem Hutdurchmesser von 3 bis 10 cm deutlich zierlicher, von orangeroter bis zinnoberroter Farbe und hat eine korkartig-zähe Konsistenz. Mit Kaliumhydroxid (KOH) verfärbt sich das Fruchtfleisch der Zinnoberroten Tramete schwärzlich.
Der Leuchtende Weichporling (Pycnoporellus fulgens) besiedelt bevorzugt Weißtannen und ist mit 3 bis 12 cm ebenfalls deutlich kleiner. Mit Kaliumhydroxid (KOH) verfärbt sich das Fruchtfleisch des Leuchtenden Weichporlings weinrot.