Kiefern-Braunporling – Phaeolus spadiceus

Der Kiefern-Braunporling (Phaeolus spadiceus) ist in der Forstwirtschaft nicht sonderlich beliebt, da er als Parasit und Saprobiont vor allem in Kiefern- und Fichten(mono)kulturen erhebliche Schäden verursacht.

Vorkommen

Der Parasit und Saprobiont ist vorwiegend bei Kiefern, Fichten, Douglasien, Lärchen und nur sehr selten an Laubhölzern zu finden. Die Fruchtkörper werden in den Monaten von Mai bis September meist im Wurzelbereich und nur selten direkt an Holz ausgebildet.

Makroskopische Merkmale

Die Fruchtkörper des Kiefern-Braunporlings erreichen einen Durchmesser von 10 bis 30 cm. Jung sind die löwen- bis olivgelblichen zottig-filzigen Hüte weich, schwammartig und voll mit Flüssigkeit. Später verfärben sich diese rostbraun bis schwarzbraun und werden zunehmend trocken, grobfaserig und korkartig. In ihrer Gestalt sind sie sehr variabel und können je nach Standort auch eine stielartige Verlängerung ausbilden.

Die Röhren sind jung olivgelblich bis grünlich. Die Mündungen sind relativ fein und teilweise langestreckt oder labyrinthisch verlängert. An Druckstellen treten unmittelbar braunschwärzliche Verfärbungen auf.

Das Fruchtfleisch ist jung safrangelb bis gelbbraun und verfärbt sich rostbraun bis dunkelbraun.

Bedeutung

Der Pilz ist für den Menschen ungenießbar. Im Pilzcoaching erfreut sich der Kiefern-Braunporling jedoch zunehmender Beliebtheit, da mit dem gelbbraunen Farbstoff Hispidin, das der Pilz in großer Menge erzeugt, Farben gewonnen und Textilien gefärbt werden können.

In der Forstwirtschaft gilt er als „Holzzerstörer“ und verursacht eine intensive Braunfäule. Das in der Zersetzung befindliche Holz verfärbt sich olivgelb bis rotbraun und verströmt einen terpentinartigen Geruch.

Verwechslungsmöglichkeiten

Eine Verwechslungsmöglichkeit besteht mit dem Dreieckigen Filzporling (Onnia triquetra), der im gleichen Habitat vorkommt und mitunter wie ein kleiner Kiefern-Braunporling erscheint. Der Dreieckige Filzporling ist jedoch gestielt, deutlich kleiner und im Querschnitt typisch dreieckig geformt.

Zu weiteren Artenportraits (klicken)

Onnia triquetra - Dreieckiger Filzporling
Onnia tomentosa - Gestielter Filzporling

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