Sommersteinpilz – Boletus reticulatus

Der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) ist ein sehr geschätzter Speisepilz, der oft schon ab Mai zu finden ist. Ein Synonym für seinen wissenschaftlichen Namen ist daher Boletus aestivalisaestas heißt übersetzt Sommer. Im deutschen Sprachraum wird er oft auch als Eichen-Steinpilz bezeichnet.

Vorkommen

Als Mykorrhizapilz lebt der Sommersteinpilz bevorzugt in Symbiose mit Eichen und Rotbuchen. Er ist in Wäldern, Parkanlagen und Gärten zu finden. Besondere Bodenansprüche hat der Sommersteinpilz nicht. Die Fruchtkörper werden ab Mai/Juni und in wärmeren Regionen bis in den Oktober hinein ausgebildet.

Makroskopische Merkmale

Die halbkugeligen und später polsterförmigen Hüte des Sommersteinpilzes erreichen einen Durchmesser von 5 bis 20 selten bis zu 30 cm. Die Huthaut ist feinfilzig bis körnig und variiert farblich in verschiedenen helleren Brauntönen bis nussbraun. Bei Trockenheit reißt die Huthaut häufig feldrig ein.

Die Röhren sind jung fast reinweiß und verfärben sich später gelbgrünlich. Sie sind fast frei aber zumindest buchtig angewachsen und recht lang. Die feinen Poren sind zunächst weiß bis weißgrau und zeigen am Rand manchmal einen rosafarbenen Schimmer. Schließlich verfärben sie sich kräftig gelbgrün.

Der blasse hellbraune Stiel ist zunächst bauchig-knollig und streckt sich bald walzenförmig und ist dann schlanker als beim Gemeinen Steinpilz (Boletus edulis). Er ist arttypisch mit einem Netz von gestreckten Maschen aus erhabenen, hellen, weißlichen Adern gekennzeichnet, das sich bis in die unter Stielhälfte und nicht selten auch über den ganzen Stiel erstreckt.

Das Fruchtfleisch ist weiß und allenfalls direkt unter der Huthaut leicht hellbräunlich. Der Geschmack ist mild und der Geruch angenehm.

Speisewert / Toxikologie

Der Sommersteinpilz ist ein begehrter und ergiebiger Speisepilz. Wie alle Pilze der Gattung der  Steinpilze (Boletus) steht der Sommersteinpilz in Deutschland unter Naturschutz und darf nur in geringen Mengen und nur zum eigenen Verzehr gesammelt werden.

Verwechslungsmöglichkeiten

Der Sommersteinpilz kann mit anderen Dickröhrlingen verwechselt werden wie zum Beispiel dem Gemeinen Steinpilz (Boletus edulis) oder dem Gallenröhrling (Tylopilus felleus), der schon so manches Pilzgericht verdorben hat.

Der Gemeine Steinpilz unterscheidet sich durch einen meist dunkleren Hut, oft mit hellem Rand und eine undeutlichere nicht so weit hinabreichende Stielzeichnung.

Der Gallenröhrling hat ein dunkleres Stielnetz, seine Poren verfärben sich durch das Sporenpulver rosafarben und sein Geschmack ist sehr unangenehm bitter.

Zu weiteren Artenportraits (klicken)