Die Zinnoberrote Tramete (Pycnoporus cinnabarinus) wird auch als Nördlicher Zinnoberschwamm bezeichnet. Entgegen des deutschen Artennamens handelt es sich gar nicht um eine echte Tramete (Trametes). Sie ist die einzige europäische Art der Gattung der Zinoberschwämme (Pycnoporus).
Vorkommen
Die Zinnoberrote Tramete besiedelt als Saprobiont Laubhölzer und bevorzugt vor allem die Rotbuche. Er ist allerdings auch auf anderen Laub- und nur selten auf Nadelhölzern zu finden. Die ganzjährigen Fruchtkörper werden vor allem in der Zeit von Sommer bis Spätherbst ausgebildet.
Makroskopische Merkmale
Die konsolenförmig am Substrat angewachsenen Fruchtkörper der Zinnoberroten Tramete erreichen eine Breite von 3 bis 10 cm. Die Oberfläche ist unregelmäßig höckrig-warzig und auffallend zinnoberrot gefärbt. Die Zuwachskante ist heller orangerot.
Das zähe und elastische Fruchtfleisch ist ebenso wie die Röhrenschicht zinnoberrot gefärbt. Die mittelfeinen Poren (2-3 je mm) sind rundlich-eckig und teilweise verlängert. Das Sporenpulver ist weiß.
Mit Kaliumhydroxid (KOH) verfärbt sich das Fruchtfleisch der Zinnoberroten Tramete schwärzlich.
Speisewert / Toxikologie
Verwechslungsmöglichkeiten
Ähnlich ist der Zinnoberroten Tramete der etwas hellere meist orangerote Leuchtende Weichporling (Pycnoporellus fulgens), der in Mitteleuropa zumeist Weißtannen besiedelt. Sicher kann er mittels einer chemischen Reaktion abgegrenzt werden. Mit Kaliumhydroxid (KOH) verfärbt sich das Fruchtfleisch des Leuchtenden Weichporlings weinrot und das der Zinnoberroten Tramete schwärzlich.