Klasse: Agaricomycetes → Ordnung: Agaricales → Familie: Physalacriaceae
Der Milde Kiefernzapfenrübling (Strobilurus stephanocystis) wird auch als Milder Kiefernzapfennagelschwamm bezeichnet. Den Namen Nagelschwamm trägt er daher, weil der später abgeflachte Hut ihm das Erscheinungsbild eines Nagels gibt.
Vorkommen
Als Saprobiont besiedelt der Milde Kiefernzapfenrübling ausschließlich im Boden befindliche Kiefernzapfen oder Kiefernzapfenfragmente. Es erscheint daher, als würde der Pilz direkt aus dem Boden wachsen. Die Fruktifizierung erfolgt nach der Schneeschmelze in den Monaten von Februar bis Mai. Es handelt sich um einen weit verbreiteten und häufigen Pilz, der aufgrund seiner Größe jedoch gerne übersehen wird.
Makroskopische Merkmale
Die Hüte erreichen einen Durchmesser von 0,5 bis 2 cm und sind meist dunkelbraun bis rötlich braun, seltener gelbbraun oder auch weißlich gefärbt. Der Hutrand ist für gewöhnlich ungerieft. Die weißlichen Lamellen sind am Stiel angeheftet und Zwischenlamellen sind vorhanden. Im Alter verfärben sich diese cremefarben. Der 5 bis 8 cm lange und schlanke Stiel ist häufig gebogen und im unteren Bereich lebhaft gelblich bis rotbraun gefärbt. Die Stielspitze ist deutlich heller und meist weißlich. Das Sporenpulver ist weiß. Der Geschmack ist würzig pilzig und meist mild.
Mikroskopische Merkmale
Speisewert / Toxikologie
Auch wenn die Fruchtkörper ziemlich klein und mitunter mühsam zu sammeln sind, handelt es sich um einen nicht zu unterschätzenden Speisepilz, der auch gerne mit einer Schere geerntet werden kann.
Artabgrenzung
Sehr ähnlich sind dem Milden Kiefernzapfenrübling der Bittere Kiefernzapfenrübling (Strobilurus tenacellus), der Fichtenzapfenrübling (Strobilurus esculentus) und der Mäuseschwanzrübling (Baeospora myosura).
Der Bittere Kiefernzapfenrübling (Strobilurus tenacellus) fruktifiziert meist etwas später in den Monaten von März bis Juni. Die Hutoberfläche ist meist dunkelbraun bis ockerbraun mit weniger rötlichen Tönen und der Hutrand kann etwas gerieft sein. Der Geschmack ist wie beim Milden Kiefernzapfenrübling zunächst angenehm würzig pilzig, der Nachgeschmack ist jedoch häufig bitterlich. Sicher kann der Bittere Kiefernzapfenrübling nur mikroskopisch abgegrenzt werden. Die Zystiden des Milden Kiefernzapfenrüblings sind keulig, breit kopfig abgerundet und mit einem meist deutlichen Kristallschopf besetzt. Die Zystiden des Bitteren Kiefernzapfenrüblings sind schlanker, spitz zulaufend und mit einem mäßigen Kristallschopf besetzt.
Der Fichtenzapfenrübling (Strobilurus esculentus) fruktifiziert auf Fichtenzapfen.
Der Mäuseschwanzrübling (Baeospora myosura) wächst auf Kiefern- und Fichtenzapfen. Er zeigt dichter stehende Lamellen, einen weniger intensiv gefärbten Stiel und erscheint bevorzugt von Sommer bis Spätherbst.