






Die Hirschbraune Tramete (Trametopsis cervina) hat mich ziemlich an der Nase herumgeführt. Dank der kritischen Rückfragen eines Pilzfreundes habe ich mich intensiv mit dem Pilz beschäftigt, mehrere Proben gesammelt, recherchiert und mikroskopiert. Und ja, den Pilz habe ich bisher falsch benannt – es ist die Hirschbraune Tramete!
Vorkommen
Der Pilz gilt in Deutschland als sehr selten. Bei uns in der Rhein-Main-Ebene fühlt sich die wärmeliebende Art jedoch offenbar sehr wohl und ist zerstreut, aber gar nicht so selten zu finden. Nach meiner Beobachtung scheint sie sich bei uns sogar auszubreiten.
Als Substrat besiedelt die Hirschbraune Tramete Laubhölzer. Gerne finde ich sie vorallem an dickeren vermorschten Rotbuchenstämmen. Auffällig ist, dass die Fruktifizierung gerne in den Wintermonaten erfolgt.
Makroskopische Merkmale
Die dünnen konsolenförmigen Hüte der Hirschbraunen Tramete erreichen einen Durchmesser von 3-4 cm und stehen bis zu 3 cm vom Substrat ab. Sie sind meist reihig miteinander verwachsen, stehen in mehreren Schichten dachziegelartig übereinander und besiedeln das Substrat gerne sehr großflächig. Die Oberfläche der Hüte ist samtig-haarig, blassbräunlich bis zimtfarben und kaum gezont. Der Hutrand ist scharfkantig zulaufend.
Auffallend ist die blassbräunliche Röhrenschicht die meist weit am Substrat herabläuft. Die sehr groben Poren sind eckig, meist labyrinthisch und zeigen unregelmäßige Ränder
Das Fruchtfleisch ist blassbraun, der Geschmack und Geruch sind angenehm pilzig.
Speisewert / Toxikologie
Für den Menschen ist die Art ohne unmittelbaren Nutzen. Aufgrund ihrer Seltenheit sollte die Hirschbraune Tramete geschont werden.