Klasse: Sordariomycetes → Ordnung: Hypocreales → Familie: Hypocreaceae
Synonyme: Byssonectria lateritia, Peckiella lateritia, Hypocrea lateritia
Der Steinreizker-Kernpilz (Hypomyces lateritus) parasitiert verschiedene Milchlinge (Lactarius) und ist besonders häufig, wie auch im beschriebenen Fund, auf den Reizkern (Lactarius deliciosus, L. deterrimus, L. sanguifluus) zu finden. Die durch den Parasit deformierten Reizker werden als Steinreizker oder auch als taube Reizker bezeichnet.
Vorkommen
Der Steinreizker-Kernpilz befällt meist Milchlinge aus der Sektion Reizker. Besonders häufig ist er auf Edelreizkern (Lactarius deliciosus), Fichtenreizkern (L. deterrimus) und Weinroten Reizkern (L. sanguuifluus). Funde auf anderen Milchlingen wie zum Beispiel dem Kampfermilchling (L. camphoratus), dem Rosascheckigen Milchling (L. controversus), dem Rotbraunen Milchling (L. rufus), dem Birkenmilchling (L. torminosus) oder dem Nordischen Milchling (L. trivialis) sind deutlich seltener. Die Fruktifizierung erfolgt in der Zeit der Fruchtkörperbildung des betroffenen Wirts.
Makroskopische Merkmale
Hypomyces lateritus überzieht den betroffenen Pilz mit einem harten Belag (Subikulum). Die Wirtspilze werden infolge des Befalls hart und teilweise bis zur Unkenntlichkeit deformiert. Im Subikulum auf der Fruchtschicht sind die eingesenkten Perithecien in Form von kleinen Pünktchen zu erkennen.
Speisewert / Toxikologie
Durch die Verhärtung der betroffenen Fruchtkörper werden diese ungenießbar. Die befallen Reizker werden als Steinreizker oder taube Reizker bezeichnet.