Klasse: Basidiomycetes → Ordnung: Boletales → Familie: Boletaceae
Synonym: Boletus queletii, Boletus queletii var. lateritius, Boletus queletii var. rubicundus
Der Glattstielige Hexenröhrling (Suillellus queletii) – oder kurz die Glatthexe – ist einer der seltenen Hexenröhrlinge, dessen Verbreitungsschwerpunkt im Süden Europas liegt. Benannt wurde der Pilz zu Ehren des französischen Mykologen Lucien Quélet (14.07.1832 – 25.08.1899), der die Société mycologique de France gründete.
Vorkommen
Der Mykorrhizapilz lebt in Symbiose mit Laubbäumen und ist meist in der Gesellschaft von Rotbuchen oder etwas seltener bei Eichen und Linden zu finden. In Deutschland wird er meist in den südlichen Bundesländern in Parkanlagen oder in lichten Buchenwäldern gefunden. Die Fruktifizierung erfolgt in der Regel von Juli bis Oktober.
Makroskopische Merkmale
Die makroskopischen Merkmale des Glattstieligen Hexenröhrlings entsprechen weitgehend denen des Flockenstieligen Hexenröhrlings (Neoboletus erythropus).
Die Unterschiede liegen in der Hutfarbe, die tendenziell stärkere Rotanteile zeigt und orangebraun bis rotbraun erscheint, den Porenmündungen, die sich etwas später von jung gelb nach gelborange bis schließlich orangebraun verfärben, sowie der namensgebenden glatten gelblichen Stielspitze. Flöckchen wie beim Flockenstieligen Hexenröhrling sind allenfalls in der unteren Stielhälfte zu sehen.
Speisewert / Toxikologie
Der Glattstielige Hexenröhrling ist grundsätzlich essbar, sollte in Deutschland jedoch aufgrund seiner Seltenheit geschont und nicht gesammelt werden. In der Roten Liste wird er in Kategorie 3 “gefährdet” geführt.
Artabgrenzung
Am wahrscheinlichsten ist eine Verwechslung mit anderen Hexenröhrlingen, wie zum Beispiel:
Der Flockenstielige Hexenröhrling (Neoboletus erythropus) hat einen Stiel mit deutlich sichtbaren rötlichen Flöckchen und einen kastanienbraunen bis olivbraunen Hut.
Der Netzstielige Hexenröhrling (Suillellus luridus) zeigt einen grob rotbräunlich bis bräunlich genetzten Stiel und einen olivgraugrünen bis olivbraunen Hut.
Sicher abzugrenzen sind der giftige Schönfußröhrling (Caloboletus calopus) und der giftige Satansröhrling (Ruproboletus satanas). Der Schönfußröhrling hat einen zweifarbigen gelben und roten Stiel der deutlich genetzt ist, zeigt zitronen- bis chromgelbe Röhren und hat einen matten, grauweißlichen, tonfarbenen bis olivbräunlichen Hut. Der Satansröhrling hat einen matten kalkweißen bis hellolivgrauen Hut, jung blutrote Röhren, die im Alter gelbrötlich ausblassen, und einen karminroten Stiel mit einer mehr oder weniger ausgeprägten, gelben Stielspitze sowie einem rötlichen Stielnetz.