







Der Flockenstielige Hexenröhrling (Neoboletus erythropus) ist einer der ersten Röhrlinge im Pilzjahr und bildet seine Fruchtkörper meist schon ab Mai. Er wird auch als Schusterpilz bezeichnet.
Vorkommen
Der Flockenstielige Hexenröhrling ist ein Mykorrhizapilz, der in Symbiose zu verschiedenen Laub– und Nadelbäumen steht. Besonders gerne steht er in Verbindung mit Rotbuchen, Eichen und Fichten. Er ist relativ häufig und weit verbreitet. Im Pilzjahr ist er einer der frühen Röhrlinge und oft schon ab Mai zu finden.
Makroskopische Merkmale
Der Flockenstielige Hexenröhrling ist ein stattlicher Pilz mit einem typischen boletoiden Habitus. Die Hutoberfläche ist meist dunkelbraun und erinnert aufgrund seiner samtig–filzigen Beschaffenheit an Wildleder. Im Volksmund trägt der Pilz daher auch den Namen „Schusterpilz“.
Unter dem dickfleischigen Hut bildet der Fruchtkörper eine gelbe Röhrenschicht. Die feinen Poren zeigen sich in einem lebhaften orange– bis dunkelrot. Auf Druck verfärbt sich die Röhrenschicht schnell und intensiv blau.
Der namensgebende Stiel ist walzig bis keulig geformt, allerdings nicht wie bei Steinpilzen (Boletus edulis) verdickt. Er ist mit feinen rötlichen Flöckchen auf einem gelbräunlichen Grund überzogen. Die Stielspitze ist oft gelblich gefärbt.
Das Fruchtfleisch ist gelb bis dottergelb. In der Stielbasis ist es manchmal auch schwach rötlich. Im Anschnitt und bei Verletzung verfärbt es sich sofort kräftig tintenblau bis blauschwarz.
Speisewert
Der Flockenstielige Hexenröhrling ist ein hervorragender Speisepilz. Viele Pilzsammler präferieren ihn sogar gegenüber dem Steinpilz (Boletus edulis).
Er ist im rohen Zustand giftig, gegart jedoch ein schmackhafter Speisepilz. Unerfahrene Pilzsammler meiden den Pilz häufig aufgrund seiner Rotfärbung und der heftigen Blaufärbung im Anschnitt. Die blauen Verfärbungen haben jedoch keinen Einfluss auf die Genießbarkeit und werden durch die im Fruchtkörper enthaltene Variegatsäure verursacht, die bei Zutritt von Luftsauerstoff oxidiert.
Verwechslungsgefahr
Die größte Verwechslungsmöglichkeit besteht mit dem ebenfalls genießbaren Netzstieligen Hexenröhrling (Suillellus luridus), dessen Stiel auf gelblichem bis orangem Grund deutlich rötlich bis bräunlich genetzt ist.
Sicher abzugrenzen sind der gifttige Schönfuß-Röhrling (Caloboletus calopus) und der Satans-Röhrling (Ruproboletus satanas), die beide eine deutlich hellere Hutoberfläche besitzen und eine Netzzeichnung am Stiel zeigen.