Der Perlpilz (Amanita rubescens) wird häufig auch als Rötender Wulstling benannt, was ein wesentliches Merkmal des Pilzes, nämlich die Rötung, beschreibt, die für die Abgrenzung des Perlpilzes zu ähnlichen Wulstlingen sehr wichtig ist.
Vorkommen
Der Perlpilz ist ein häufiger und weit verbreiteter Mykorrhiza-Pilz, der vorwiegend mit Fichten und Rotbuchen eine Symbiose eingeht. Die Fruchtkörper werden von Juni bis Oktober (bei entsprechenden Bedingungen auch bis Dezember) ausgebildet. Sie stehen einzeln bis gesellig in Laub-, Nadel- und Mischwäldern sowie in Parkanlagen und Gärten.
Makroskopische Merkmale
Der Perlpilz ist ein typischer Vertreter der Gattung der Wulstlinge. Sein bis zu 15 cm breiter Hut ist fleischbräunlich in unterschiedlicher Farbintensität und meist mit unregelmäßigen, flächigen schmutzig weißlichen Velumresten bedeckt, die im Alter zunehmend verdunkeln.
Nach dem Aufschirmen des Huts bleibt das häutige weiße Teilvelum als hängende und oberseits deutlich geriefte Manschette zurück. Über dieser ist der Stiel bis zum Hut weiß gestreift, darunter ist er faserig-flockig bis kleinschuppig. Die Stielbasis ist knollig verdickt, wobei kein abgesetzter Rand, sondern ein allmählicher Übergang vorhanden ist.
Markant ist die rosarote bis rötliche Verfärbung an verletzten Stellen. Ältere Fruchtkörper sind häufig mit ebenso verfärbten Madengängen durchzogen und die weißen Lamellen bekommen im Alter rotbraune Flecken.
Speisewert / Toxikologie
Wie so oft: Geschmackssache!
Manche bezeichnen den Perlpilz aufgrund seines gering ausgeprägten Eigengeschmacks als mäßigen Speisepilz. Wir schätzen ihn jedoch aufgrund seines zarten, milden Geschmacks. Bei der Zubereitung empfehlen wir, die Huthaut und die Manschette zu entfernen. Da der Perlpilz auch bei Pilzmückenlarven äußerst beliebt ist, ist auf das vollständige Entfernen von „Madengängen“ zu achten.
Perlpilze sollten gut durchgegart werden. Roh ist er aufgrund der hitzelabilen Magen-Darm-Gifte und Hämolysine giftig.
Verwechslungsmöglichkeiten
Als mögliche Verwechslungspartner sind vor allem der Graue Wulstling (Amanita excelsa) und der giftige Pantherpilz (Amanita pantherina) abzugrenzen.
Der giftige Pantherpilz (Amanita pantherina) hat keine Rotfärbungen und trägt einen ungerieften Ring. Seine Stielbasis kennzeichnet eine stulpenförmig abgesetzte Knolle, die auch als „Bergsteigersöckchen“ bezeichnet wird.
Der ebenfalls essbare Graue Wulstling (Amanita excelsa) ist makroskopisch fast ein Ebenbild des Perlpilzes. Allerdings zeigt er keinerlei rote Verfärbungen. In den Lamellen und im Trama ist er weißbleibend und seine Huthaut ist graubräunlich (ohne Rottöne) gefärbt.