Der Schopftintling (Coprinus comatus) ist der Pilz des Jahres 2024. Er trägt viele Namen. Bei dem Spargelpilz, Tintenpilz oder Porzellanpilz handelt es sich um ein und dieselbe Art – nämlich den Schopf-Tintling.
Vorkommen
Der Schopftintling ist ein weit verbreiteter und häufiger Speisepilz, der seine Fruchtkörper von Mai bis November ausbildet. Er wächst sehr gerne auf Waldlichtungen, an Wegrändern, auf Wiesen und Äckern.
Makroskopische Merkmale
Junge Fruchtkörper des Schopftintlings sind reinweiß und von ei- bis walzenförmiger Gestalt. Der 5 – 12 cm große Hut ist mit abstehenden Schuppen bedeckt. Der Scheitel ist häufig kahl und etwas dunkler gefärbt. Die Lamellen sind jung weiß, sehr eng stehend und am Stiel angeheftet. Der Stiel ist ebenfalls weiß und trägt einen losen und
vergänglichen Ring.
Bei der Reife öffnet sich der Hut glockenförmig und beginnt sich vom Rand her zunächst rosa und bald schwärzlich zu verfärben. Die Autolyse beginnt, das heißt, der Hut und Lamellen lösen sich vom Rand her nach oben aufrollend in einer schwarzen tintenartigen Flüssigkeit auf, die mit den Sporen abtropft.
Die Fruchtkörper riechen angenehm pilzig und das Sporenpulver ist schwarz.
Speisewert / Toxikologie
Der Schopftintling ist ein sehr guter Speisepilz mit einem milden Aroma. Der Pilz ist sehr vergänglich und muss daher zeitnah nach seiner Entnahme verarbeitet werden. Für den Verzehr sind lediglich junge reinweiße Fruchtkörper zu verwenden. Nicht selten kommt es vor, dass völlig frische Schopftintlinge gesammelt werden und die Zersetzung im
Korb eintritt. Es droht dann das Risiko einer Lebensmittelvergiftung.
Verwechslungsmöglichkeiten
Die Gefahr einer Verwechslung besteht allenfalls mit dem Grauen Tintling (Coprinus atramentarius). Der Graue Tintling ist aschgrau bis beigebräunlich und die gefaltete Huthaut ist kahl und nur selten feinschuppig. Der Graue Tintling ist coprinhaltig und damit in Verbindung mit Alkohol giftig.