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Bewimperter Schildborstling - Scutellinia ceinita

Klasse: Pezizomycetes → Ordnung: Pezizales → Familie: Pyronemataceae

Synonyme: Peziza crinita, Aleurina crinita, Phaeopezia crinita, Trichaleuris crinita, …

Der Bewimperte Schildborstling (Scutellinia crinita) wird auch als Sumpfschildborstling bezeichnet. Er ghört zu der komplexen Gattung der Schildborstlinge (Scutellinia), die im Index fungorum weltweit mit 125 Arten gelistet ist, von denen in Mitteleuropa rund 25 Arten vorkommen.

Vorkommen

Als Saprobiont wächst der Bewimperte Schildborstling auf morschem bis stark vermodertem und gerne gut durchfeuchteten Holz. Die Fruchtkörper werden vom Frühling bis in den Herbst gebildet.

Makroskopische Merkmale

Die stiellosen Fruchtkörperchen können einen Durchmesser von 2 bis 6 (selten bis 15) mm erreichen und sind jung niedergedrückt becherförmig  und verflachen bald scheibenförmig. Das Hymenium der Innenseite ist glatt und orange bis orangerötlich gefärbt. Der Rand ist wechselnd mit kurzen und langen dunkelbraunen Haaren besetzt. Die Außenseite ist etwas heller und hat kleinere nach unten gerichtete Haare.

Mikroskopische Merkmale

Speisewert / Toxikologie

Für den Menschen sind Schildborstlinge ohne unmittelbaren Nutzen.

Artabgrenzung

Eine sichere Differenzierung von Schildborstlingen ist meist nur mikroskopisch möglich. Insbesondere ist die Trennung vom Holzschildborstling (Scutellinia sculleta) sehr problematisch. Nach Schumacher ist bei S. scutellata die Sporenform mehr gestaucht und das Sporenornament etwas stärker ausgeprägt. Beñat Jeannerot verweist zudem bei S. crinita auf die Randbehaarung mit abwechselnd kurzen und langen Haaren und deren multifurcate (2 bis 4fach gegabelte) Basis. 
Natürlich kann er auch mit anderen Schildborstlingen verwechselt werden. Der Orangerote Schildborstling (Scutellinia umbrarum) hat kürzere braune Randhaare und deutlich größere und isolierte Warzen auf den Sporen. Der Sternsporige Schildborstling (Scutellinia trechispora) besiedelt sandige Erde, hat kurze, dichte, braune Borsten und stumpfstachelige, kugelförmige Sporen.

Zu weiteren Artenportraits (klicken)

Scutellinia scutellata - Holzschildborstling

Der Verzehr von Pilzen birgt immer das Risiko einer Pilzvergiftung. Je nach Vergiftungssyndrom kann diese schwere und irreversible Organschäden verursachen und zum Tod führen!

Sammeln Sie für die Verwendung in der Küche ausschließlich Pilze, die Sie vollkommen sicher als Speisepilze identifizieren können. Bei dem geringsten Zweifel lassen Sie den Pilz im Wald stehen oder legen Sie den/ die fraglichen Fruchtkörper einem geprüften Pilzsachverständigen vor. Vertrauen Sie keinem selbsternannten Experten. Die Pilzsachverständigen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie wurden geprüft, bilden sich regelmäßig fort und können sich ausweisen. Alle auf www.Fungiversum.de vorgestellten Pilze und die Angaben zum Speisewert enthalten keine Verzehrfreigabe. Diese kann ausschließlich nach persönlicher Begutachtung erfolgen.