Findet man im Hochsommer nach wochenlanger Dürre und Temperaturen von über 30°C einen Blätterpilz mit Hut und Stiel, dann ist die Chance, dass es der Schuppige Sägeblättling (Neolentinus lepidus) ist, recht hoch.
Vorkommen
Als Saprophyt besiedelt der Schuppige Sägeblättling meist abgestorbene Nadelhölzer und ist an Stümpfen, Stämmen, Balken, Eisenbahnschwellen, Pfählen, Telefonmasten und Grubenholz zu finden. Er fruktifiziert in den Monaten von Mai bis Oktober und bevorzugt sonnige und trockene Stellen.
Makroskopische Merkmale
Die weißlichen bis weißgelblichen, derben und dickfleischigen Hüte erreichen einen Durchmesser von 5 bis 15 cm. Markant sind die großen, angedrückten, bräunlichen Schuppen, die zunehmend aufbrechen. Der Rand ist lange eingerollt und mit dem Stiel durch einen schnell vergänglichen, fadigen Schleier (Cortina) verbunden.
Die entferntstehenden Lamellen sind jung weißlich bis weißgelblich und verdunkeln im Alter blassocker. Die Lamellenschneide ist auffallend grob gesägt, gekerbt oder rissig. Die Lamellen laufen am weißlichen bis bräunlichen Stiel herab, der mit groben, bräunlichen, abstehenden Schuppen besetzt ist.
Das gelbweißliche Fruchtfleisch ist zuerst weich, wird schnell extrem zäh und schließlich fast holzig. Er schmeckt mild und riecht verschiedenartig nach Apfel, Kalmus oder Perubalsam (Wie auch immer Perubalsam riecht?).
Speisewert / Toxikologie
Der Schuppige Sägeblättling ist bereits aufgrund seiner Konsistenz für den Menschen ungenießbar.
Am betroffenen Substrat erzeugt er eine Braunfäule und ist bekannt dafür, an Bauhölzern nicht unerhebliche Schäden zu verursachen.
Verwechslungsmöglichkeiten
Verwechselt werden kann der Schuppige Sägeblättling mit dem Getigerten Sägeblättling (Lentinus tigrinus), der etwas zierlicher ist, Laubhölzer besiedelt, fein verteilte Schüppchen auf der Huthaut zeigt und dessen Lamellen dichter gedrängt stehen und an dem ebenfalls feingeschuppten Stiel herablaufen.