Österreichischer Prachtbecherling – Sarcoscypha austriaca

Klasse: Pezizomycetes → Ordnung: Pezizales → Familie: Sarcoscyphaceae

Synonyme: Peziza austriaca, Molliardiomyces coccineus, Lachnea austriaca

Der Österreichische Prachtbecherling (Sarcoscypha austriaca) ist ein wunderschöner Pilz, der aufgrund seiner intensiven Rotfärbung auch als Blutroter oder Zinnoberroter Pracht- oder Kelchbecherling bezeichnet wird.

Vorkommen

Als Saprobiont besiedelt der Österreichische Prachtbecherling am Boden liegende oder vergrabene Äste von Laubbäumen, wobei er wohl Erlen und Weiden präferiert. In den Alpen und im Alpenvorland ist er häufiger und im Flachland nur selten zu finden. Hier benötigt er feuchte und kalkhaltige Untergründe und ist gerne in Auwäldern anzutreffen. Die Fruktifizierung erfolgt in der Regel nach der Schneeschmelze von Januar bis Mai.

Makroskopische Merkmale

Die kelch- oder schüsselförmigen Fruchtkörper des Österreichischen Prachtbecherlings erreichen eine Größe von 1 bis 5 cm und haben einen mehr oder weniger ausgeprägten Stiel. Die namensgebende Innenseite ist leuchtend zinnoberrot. Die Außenseite ist deutlich heller, je nach Durchfeuchtung weißlich rosa oder orange gefärbt und fein behaart. Unter dem Mikroskop kann man die arttypisch gewundenen und ineinander verschlungenen Härchen erkennen.

Mikroskopische Merkmale

Speisewert / Toxikologie

Der Österreichische Prachtbecherling wird in der Literatur als essbar eingestuft. Da er allerdings sehr selten ist, sollte der Pilz unbedingt geschont werden.

Artabgrenzung

Der Scharlachrote Kelchbecherling (Sarcoscypha coccinea) und der Lindenkelchbecherling (Sarcoscypha jurana) sind dem Österreichischen Prachtbecherling sehr ähnlich und lassen sich nur mikroskopisch sicher abgrenzen.

Die Bläschen in den Sporen des Österreichischen Prachtbecherlings sind tendenziell in der Mitte konzentriert und die Härchen sind gewunden und ineinander verschlungen. Beim Scharlachroten Kelchbecherling sind die Bläschen in den Sporen an den Polen konzentriert und die Härchen sind mehr gerade ohne die korkenzieherartigen Windungen.

Der Lindenkelchbecherling besiedelt im Gegensatz zum Scharlachroten Kelchbecherling ausschließlich Lindenholz und hat deutlich kleinere Sporen.

Zu weiteren Artenportraits (klicken)

Scharlachroter Kelchbecherling - Sarcoscypha coccinea

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