Spitzmorchel – Morchella elata

Klasse: Pezizomycetes → Ordnung: Pezizales → Familie: Morchellaceae

Synonym: Morchella conica

Die Spitzmorchel (Morchella elata) ist einer der überhaupt besten Speisepilze und der Star unter den Frühlingspilzen. Sie trägt viele weitere Namen wie z.B. Zipfelmützenmorchel, Hohe Morchel, Köstliche Morchel oder aufgrund eines häufig besiedelten Substrats Rindenmulchmorchel (kurz RiMuMo) oder etwas despektierlich auch Aldi-Morchel.

Vorkommen

Die Spitzmorchel wächst in der Zeit von März bis Mai in Auwäldern, Laub- und Nadelwäldern, Parkanlagen und Gärten. Hier besiedelt sie als Saprobiont gerne Holzlagerplätze, Brandstellen und Kahlschläge. Aber auch in Gärten, Siedlungen und Gewerbegebieten lohnt ein Blick auf gemulchte Flächen, da ein sehr beliebtes Substrat der feuchtigkeitsliebenden Spitzmorchel Rindenmulch ist.

Makroskopische Merkmale

Die Fruchtkörper der Spitzmorchel erreichen eine Höhe von 4-15 cm. Die zunächst graubeigen und später dunkel olivbraunen bis schwarzbraunen Hüte sind meist typisch spitzkegelig. Es kommen aber immer wieder auch ovale oder rundliche Formen vor. Die Längsrippen der Hutwaben sind meist parallelrippig und durch kürzere Querrippen unterteilt. Das Innere der Spitzmorchel ist hohl und die Innenwände sind weißlich und kleiig. Der Hutrand ist mit dem weißlichen bis gelblichen Stiel verwachsen, der sich im Alter in das Bräunliche verdunkelt. Stiel und Hut sind wachsartig, dünn, zerbrechlich und mit einem feinen, milden, pilzigen Geschmack versehen.

Speisewert / Toxikologie

Die Spitzmorchel ist ein vorzüglicher und aromatischer Speisepilz, der im Geschmack der Speisemorchel (Morchella esculenta) zumindest ebenbürtig ist.

Nach dem Genuss frischer Morcheln können in seltenen Fällen bei entsprechender Veranlagung fakultative Vergiftungen auftreten. Nach einer kurzen Latenzzeit von 15 Minuten können Symptome des Indigestions–Syndroms und nach 12-24 Stunden die Symptome des Morchella-Syndroms eintreten.

Getrocknete Morcheln sind nicht nur wohlschmeckender sondern auch bekömmlicher. Die Giftstoffe verflüchtigen sich während der Trocknung der Fruchtkörper.

Artabgrenzung

Der Spitzmorchel sind vorallem die ebenfalls essbare Speisemorchel (Morchella esculenta) und die Käppchenmorchel (Morchella semilibera) ähnlich.

Sicher ausgeschlossen werden sollte jedoch unbedingt die giftige Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta), deren Hut sich durch hirnartig gewundene oder wellig verlaufende Wülste und Falten von den Hutwaben der Spitzmorcheln unterscheidet.

Zu weiteren Artenportraits (klicken)

Morchella esculenta - Speisemorchel
Morchella semilibera - Käppchenmorchel
Gyromitra esculenta - Frühjahrslorchel
Disciotis venosa - Morchelbecherling
Morchella importuna - Holzschnitzelmorchel