Klasse: Pezizomycetes → Ordnung: Pezizales → Familie: Sarcoscyphaceae
Synonyme: u.a. Peziza coccinea, Octospora cyathoides, Lachnea coccinea
Der Scharlachrote Kelchbecherling (Sarcoscypha coccinea) wird auch als Scharlachroter Prachtbecherling, Zinnoberroter Kelchbecherling oder Zinnoberroter Prachtbecherling bezeichnet und ist einer von drei sehr ähnlichen und wunderschönen Prachtbecherlingen.
Vorkommen
Der Scharlachrote Kelchbecherling besiedelt als Saprobiont am Boden liegende und vergrabene Laubholzäste und -stämme bevorzugt von Erlen, Weiden und Espen. Er bildet seine Fruchtkörper gerne mit der eintretenden Schneeschmelze bis in den Mai. Der Scharlachrote Kelchbecherling benötigt kalkhaltige Böden und gilt in ganz Deutschland als selten. In der Roten Liste wird er in der Kategorie 3 „gefährdet“ geführt.
Makroskopische Merkmale
Die kelch- oder schüsselförmigen Fruchtkörper des Scharlachroten Kelchbecherlings erreichen eine Größe von 3 bis 5 cm. Die namensgebende Innenseite ist leuchtend „scharlach-“ oder „zinnoberrot“. Der Rand des Fruchtkörpers ist weißlich und fein befranst. Die Außenseite ist deutlich heller, blasser, matt rötlich und fein behaart. An der (Stiel-)basis ist die Außenseite weißlich.
Speisewert / Toxikologie
Der Scharlachrote Kelchbecherling wird in der Literatur als essbar eingestuft. Da er allerdings in seinem Bestand gefährdet und auf der Roten Liste (Stufe 3) geführt wird, sollte der Pilz unbedingt geschont werden.
Artabgrenzung
Der Österreichische Kelchbecherling (Sarcoscypha austriaca) und der Lindenkelchbecherling (Sarcoscypha jurana) sind dem Scharlachroten Kelchbecherling sehr ähnlich und lassen sich nur mikroskopisch sicher abgrenzen.
Der Lindenkelchbecherling besiedelt im Gegensatz zum Scharlachroten Kelchbecherling ausschließlich Lindenholz und hat deutlich kleinere Sporen.