Scheibchenlorchel – Gyromitra ancilis

Klasse: Pezizomycetes → Ordnung: Pezizales → Familie: Discinaceae

Synonyme: Peziza ancilis, discina ancilis

Die Scheibchenlorchel (Gyromitra ancilis) wird auch als Größter Scheibling oder als Nadelwaldscheibchenlorchel bezeichnet. Sie gehört zu den essbaren Lorchelarten. Allerdings ist unbedingt auf eine vollständige Garung zu achten, da Lorcheln und Morcheln roh stark giftig sind.

Vorkommen

Als Saprobiont ist die Scheibchenlorchel in Kiefern- und Fichtenwäldern, zerstreut im Hügel- und Bergland und nur sehr selten im Flachland zu finden. In der Zeit von April bis Juni fruktifiziert sie an morschen Stümpfen.

Makroskopische Merkmale

Die Fruchtkörper der Scheibchenlorchel sind jung sehr klein und kugelförmig. Später sind sie schüsselförmig und schließlich flach ausgebreitet. Die dann 3 bis 15 cm breiten Fruchtkörper sind unregelmäßig lappig verbogen und runzelig-höckrig.  Die Innenseite ist graubraun, tabakbraun bis braunrot. Die Außenseite ist weißgelblich bis blassrosa. Der kurze Stiel ist tief gefurcht.

Mikroskopische Merkmale

Speisewert / Toxikologie

Die Scheibchenlorchel wird in der Literatur als guter bis sehr guter Speisepilz bezeichnet. Wie bei allen essbaren Lorchel- und Morchelarten ist jedoch auf eine vollständige Garung zu achten, da diese roh stark giftig sind. Wir selbst haben bislang auf den Verzehr verzichtet, zumal der Pilz im Rhein-Main-Gebiet recht selten ist.

Artabgrenzung

Die Scheibchenlorchel ist von der Schildförmigen Scheibchenlorchel (Gyromitra parma) nur mikroskopisch zu unterscheiden. Allerdings besiedelt die Schildförmige Scheibchenlorchel Laubholz und ist meist in Auwäldern zu finden.
Auch der Aderige Morchelbecherling (Disciotis venosa) sieht der Scheibchenlorchek sehr ähnlich. Diese wächst jedoch bevorzugt in Laub- und Auwälder und riecht mehr oder weniger intensiv nach Chlor.
 

Zu weiteren Artenportraits (klicken)

Disciotis venosa - Morchelbecherling
Gyromitra esculenta - Frühjahrslorchel
Gyromitra infula - Bischofsmütze